Sail 2005

Alle 5 Jahre findet in Bremerhaven die Sail statt. Wo kleine und große Segelschiffe aus aller Welt kommen. Und ich kleines Sonnenscheinchen (meine Q) bin dabei gewesen. Aber ich werde erst mal von Anfang an erzählen.

Mein bester Freund ist eine ST1100 in blau die Tim fährt. Tim ist nämlich mit meinem Frauchen liiert. Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten sind wir nun seid über 2 Jahre ein festes Paar und verstehen uns mittlerweile blind. Auf jeden Fall hat mein Freund einmal im Monat seinen Stammtisch, wo ich natürlich immer mit dabei bin. Letztes Jahr lud uns der Stammtisch Weser -Ems zur Sail ein. Dieses Abenteuer wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und fieberten dem Ereignis entgegen. Nun endlich war es soweit, am 10 August machten wir uns zu dritt auf dem Weg in den hohen Norden. Axel mit seinem Patenkind Carsten, Axel fährt ne weinrote ST 1100, Tim und natürlich ich. (ich bin nämlich die Hauptperson) Das Wetter war ja nicht so nach meinem Geschmack aber was soll’s. Bin es ja gewohnt dieses Jahr mit nassen Füssen rumzufahren. Wir sind gemütlich auf kleinen Straßen bis Hannover gefahren, dort wohnt meine Freundin die „Dicke“ das ist Carolas Q. Oh Mann, hab ich mich gefreut die Dicke mal wieder zu sehen und den ganzen Abend und die Nacht mir ihr durchzuquatschen. So ein Frauen Gespräch ist doch immer wieder was tolles. Leider mussten wir am nächsten Tag schon wieder weiter, da ja die Sail rief.

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Donnerstagmorgen wie nicht anders zu erwarten, regnete es. Egal mein Frauchen war gut gelaunt, trotz Regen. Erst mal durch Hannover hindurch bis zur B6, dann immer geradeaus, o mei, war das ne Landstraße kerzengerade wie mit dem Lineal gezogen. Spaß hat es trotzdem gemacht. Gegen Nachmittag sind wir in Grasberg angekommen. Wetter war mittlerweile gar nicht mehr so schlimm. Auf dem Parkplatz standen schon etliche Maschinen, alles von der Marke Honda. Kunterbunt durcheinander ST 1100, STX 1300, zwei kleine CBF und Ich hab mich ganz frech dazwischen reingestellt. Na ja so ganz wohl fühlte ich mich nicht, aber mein Frauchen hat mir versprochen, dass mir nichts passiert und ich keine Angst haben muss, außerdem sei ja noch die Dicke von Tim da. So einigermaßen beruhigt hab ich dann mein Frauchen ziehen lassen, mit dem Versprechen, dass sie mir alles erzählt wo ich nicht dabei sein kann.

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Donnerstag Nachmittag Ankunft in Grasberg, Axel’s Patenkind Carsten ist ganz begeistert mit meinem Sonnenscheinchen zu fahren. Ich habe wohl keinen Radio aber dafür sieht er bei mir besser. Erst mal die drei Süßen abgestellt und die Leute begrüßt. Wow, standen da viele Honda’s rum, na ja nicht anders zu erwarten bei einem Pan-Treffen. Dann erst mal Einchecken, Zimmer begutachten, Duschen umziehen, noch schnell was getrunken und schon wurde es Zeit für die Schlacht am Buffet. Jeder hat ein Namensschildchen bekommen, so das wir alle Personen mit Namen anreden konnten. Zum Glück, sonst hätten wir wohl den Überblick verloren. Bei 70-80 Personen nicht gerade einfach. Ingo und seine Truppe haben wirklich an alles gedacht. Es bekam jeder ein Programmheft, so dass wir schon mal theoretisch wussten was auf uns zukommt. Das Buffet war gigantisch; ein Traum; nur schade dass ich gar nicht soviel essen konnte wie da stand. Hinterher saßen wir noch gemütlich beisammen und plauderten über dieses und jenes. Dir Firma Wellbrock stellte noch eine neue Gabelbrücke vor, für die STX, die das Pendeln verhindern soll. Sie stellte sogar eine Vorführmaschine zur Verfügung die man Probe fahren konnte. Für Freitag morgen war frühes aufstehen angesagt das Programm lautete Kutterfahrt. Da wir uns bei der zweiten Gruppe angesagt hatten, hieß es erst mal noch etwas Motorrad fahren.

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Hurra, mein Frauchen ist da, das heißt für mich ich werde gestreichelt und Ich bekomme was zu sehen. Die Nacht war ganz OK zwischen den Pan’s . Tim’s Dicke hat auf mich aufgepasst, so dass die Frotzelei nicht so doll wurde. Ist schon schön wenn man so einen großen Beschützer hat. Wir sind pünktlich um halb neun losgefahren, diesmal mit trockenen Füßen, auch wenn das Wetter nicht gerade super gut aussah, aber es war immerhin trocken. Ingo’s STX führte uns erst mal durch quer durch das Land. Schön auf kleinen Straßen den Deich entlang. Die Häuser sind schon schön mit ihren Klinkersteinen, ganz anders als bei mir zuhause. Vor allen Dingen hat es sehr viel Spaß gemacht mit so vielen Bekannten durch die Gegend zu fahren. Kurz vor Bremerhaven standen wir im Stau, dabei musste mein Frauchen und die anderen doch pünktlich am Hafen erscheinen, wegen der Kutterfahrt. Das sah gar nicht gut aus für die Jungs und Mädels. Doch halt, was war das, da stand doch tatsächlich ein Motorradpolizist bei Ingo und machte Handzeichen das wir ihm folgten sollten. Kann das denn möglich sein….

Es war möglich: der nette Polizist geleitete uns durch den Stau, er setzte sich an den Anfang der Motorradschlange schaltete sein Blaulicht an und wir durften alle hinter ihm an den stehenden Autos vorbeifahren. Das war ein Spaß, am besten waren die Gesichter in den Autos, ist ein geiles Gefühl, wenn du mit Blaulicht an den Autos vorbeifahren darfst. So was erlebt man nicht alle Tage. Mein Frauchen war auch ganz fassungslos. Auf jeden Fall hat es super viel Spaß gemacht und sie waren pünktlich am Kutter. Nun durfte ich mich erst mal ausruhen, denn Kutter fahren ist nicht mein Ding. Drei einhalb Stunden später war mein Frauchen wieder da, doch was ist das? Anstatt mein Frauchen fuhr nun Tim mich zurück ins Hotel. Nicht so schlimm, so ab und an genehmige ich ihm das, er ist ja ganz ok und seine Dicke sowieso.

Freitag abend durfte ich wieder unter den ganzen Paner’n stehen, heute waren sie schon etwas netter als gestern. Frauchen ist dann noch mit den anderen auf die Sail nach Bremerhaven gefahren, diesmal mit dem Bus. Das muss ganz toll dort gewesen sein, am Samstagmorgen hat sie mir von den Segelschiffen vorgeschwärmt. Ich glaube sogar sie hatte nen kleinen Schwips am Freitagabend. Sie kam mir ziemlich müde vor. Zum Glück konnte ich ja ausschlafen. Heute ging es nach Papenburg, dort wollten sie sich ne Schiffswerft anschauen. Mhmm, keine Ahnung was an Schiffen so interessant sein soll. Die Hinfahrt war ganz klasse, kleine Straßen und wir durften sogar alle durch eine Sandfurt durchfahren. Die Pan’s haben sich erst mal etwas geziert, aber nachdem sie gesehen haben, dass es machbar ist, ging es ohne Probleme, na gut fast ohne Probleme. Einer war doch tatsächlich dabei der seine Pan mit ner GS verwechselt hat. Zum Glück ist der armen Pan nichts passiert, das Herrchen davon ist noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Ich bin ganz souverän da durch, so wie es mir mein Frauchen beigebracht hat. Ui hat das Freude gemacht. So kleine Herausforderungen sind doch immer wieder was tolles. Nach Besichtung der Werft mussten wir allerdings ganz schnell zurück. Da nämlich eine Torfkahnfahrt geplant war.

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Ich durfte mich ausruhen und habe sogar ein paar bewunderte Blicke bekommen, wie toll ich doch durch den Sand bin. Es ist schön wenn man sich den Respekt verdient hat. Nun haben sie endlich gesehen, dass ich fahren kann.

Sonntag: igitt es regnet Bindfäden, wie ich dieses Wetter verabscheue, schrecklich immer diese nassen kalten Füße. Huch, was ist das, mein Frauchen sitzt auf dem Sozius Platz und Tim fährt. Egal, der darf das ja. Frauchen hatte bestimmt heute keine Lust bei dem Regen zu fahren, oder sie war verkatert. Die Torfkahnfahrt und das anschließende Grillen hat denen bestimmt super gut gefallen. Nur schade das ich bei solchen Sachen nie dabei sein darf. Heute fahren wir noch mal nach Bremerhaven, zur Segelparade, die sich mein Frauchen mit den anderen anschauen möchte. Hoffentlich hört es bald auf zu regnen.

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Hurra, es hat aufgehört zu regnen. Nun kann sich mein Frauchen mit den anderen die Parade in Ruhe anschauen. Leider darf ich nicht mit auf den Deich, Ich und die anderen müssen leider warten. Die Rückfahrt zum Hotel fand wohl noch mit nassen Füßen statt, aber von oben kam nichts mehr nach. Schade, dass schon ein paar abgereist sind. Jetzt, da wir uns alle gut verstehen müssen wir uns schon wieder trennen. Aber ich freue mich auch schon wieder auf zuhause, sie sind wohl alle sehr nett, nur mir fehlen meine Kurven. Ich bin das nicht gewohnt fast nur geradeaus zu fahren. Mein Frauchen liebt ja Nord-Deutschland, aber für mich ist es nicht das richtige, ich mag meinen Odenwald, den Pfälzerwald und die Vogesen – vor allem die Vogesen. Es ist einfach schön von einer Kurve zur nächsten zu fahren. Frauchen hat mir verraten das wir dieses Jahr noch in die Dolomiten fahren. Das entschädigt die nassen Füße und den Schnupfen den ich mir hier geholt habe. Hatschi.

Nun wird es leider Zeit sich von den anderen wieder zu verabschieden. Es ist Montagmorgen und wir fahren nach Hause. Die Dicke und Ich fahren alleine, wir möchten noch etwas durch die Gegend gondeln. Die Dicke hat mir erzählt, dass Tim und Karin noch die Externsteine besichtigen wollen. Die sind 70 Millionen Jahre alt, unvorstellbar für mich, dass man so alt werden kann. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Heimreise, ich muß ja nun auch erst mal die ganzen Eindrücke verarbeiten, die in den letzten Tage auf mich eingestürmt sind.

Tim und Karin haben beschlossen so in der nächsten Stunde nach einer Unterkunft Ausschau zu halten. Wird nun aber auch Zeit, so langsam werde ich müde und meine Konzentration ist nicht mehr die beste. Die Externsteine sind ganz schön hoch, nur ich durfte mal wieder nicht mit. Zum Glück erzählt mir mein Frauchen immer alles. So ist es, als wenn ich immer dabei bin. Ich fahre also der Dicken so hinterher, noch mit meinen Gedanken bei den Steinen, als auf einmal die Straße keinen Teer mehr hat, Huch, wo ist der auf einmal hin. Ehe ich bis drei zählen konnte hat sich doch Tim in der Straße geirrt und wir sind mitten im Wald gelandet. Igitt und was für ein Weg, nicht genug, dass ich dieses Jahr fast nur im Regen fahre. Nee, Ich und die Dicke fahren nun auch noch Waldwege entlang. Und das wo ich schon so müde bin. Hoffentlich findet er wieder heraus aus dem Wald. Ich armes kleines Sonnenscheinchen.

Ich glaube fast die Dicke hat sich verirrt oder ist es Tim. Egal, einer von beiden hat sich vertan, hoffentlich hat das bald ein Ende mit diesen Wegen hier, ich mag ja so was ganz gerne, aber nass und rutschig mit Pfützen auf den Wegen ist selbst mir zuviel. Oh nein, ich sehe aus wie ein Schweinchen, dass sich im Dreck gewühlt hat. Sniff – dabei kann ich gar nichts dazu. Uff, geschafft! Nach 4 km Irrfahrt durch den Wald sind wir Gott sei Dank heil und ohne blaue Flecken wieder auf der Straße gelandet. Hoffentlich darf ich nun bald schlafen, für heute reicht es mir.

Dienstag morgen: ich bin ausgeruht und freue mich nun darauf bald zuhause zu sein. Nur noch ein paar km und ich darf endlich wieder in Ruhe mit der Dicken kuscheln. Keiner der zusieht oder uns dumm anmacht. So ein Stall oder Garage wie mein Frauchen dazu sagt, ist halt doch was anderes als so unterm freien Himmel.

ZUHAUSE

Es ist toll mit meinem Frauchen, mit der Dicken und Tim unterwegs zu sein, immer wieder Abenteuer zu erleben. Nur meine Garage ist meine Garage. Und nun Träume ich von weiteren Abenteuern und lass die Sail in meinem Gedanken noch einmal aufleben. Die ein unvergessliches Erlebnis mehr war in meinen jungen Jahren.

Geschrieben von meinem Frauchen Karin in meinem Namen

Sonnenscheinchen

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Hier die Bilder:

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